Eine pianistische Verneigung vor Robert Schumann
Er war ein Meister des persönlichen Ausdrucks, ein Tondichter, ein Komponist eines klingenden Tagebuchs: Bei kaum jemandem ist das Leben in all seiner Tragik derart eng mit dem Klang verwoben wie bei Robert Schumann, der mit empfindsamem Künstlerherzen seine Musik zum tönenden Bekenntnis werden ließ. Für Schumann gab es kein „l’art pour l’art“, kein Schaffen aus spielerischer Freude am Handwerk. Wo er am intensivsten erlebte, wo er von inneren Spannungen erfüllt war, von Nöten, Unruhe und Verzweiflung, da schuf er seine stärksten und schönsten Werke. Das Klavier war ihm dabei sein ureigenstes, persönliches und bekenntnishaftes Aussagemittel.
Der Zyklus „Passion und Poesie“ stellt ohne Anspruch auf Vollständigkeit die wichtigsten zyklischen Werke des Komponisten vor und geht dabei jenem geheimnisvollen Davidsbund auf den Grund, der im Kopfe Schumanns als dreifache Spaltung seines Ichs entstanden war: Dem feurigen, zu phantastischem Überschwang und leidenschaftlichen Enthusiasmus neigenden Florestan, dem der sanfte Eusebius gegenüber stand, der sein Auge auf die lyrisch-poetische Seite der Kunst, und des Lebens gerichtet hielt. Zwischen beide trat schließlich Meister Raro trat, der beide Extreme des Temperaments zusammenfinden ließ – ebenso, wie es in Schumanns Musik Wirklichkeit wird.
Programm
Erstes Konzert
- Fantasiestücke op. 12
- Grande Sonate f-moll op. 14
- Papillons op. 2
- Carnaval op. 9
Zweites Konzert
- Humoreske op. 20
- Davidsbündlertänze op. 6
- Kinderszenen op. 15
- Klaviersonate fis-moll op. 11
Drittes Konzert
- Paganini-Etüden op. 10
- Sonate g-Moll op. 22
- Kreisleriana op. 16
- Symphonische Etüden op. 13 (mit den Variationen aus dem Nachlass)
Viertes Konzert
- Waldszenen op. 82
- Faschingsschwank aus Wien op. 26
- Gesänge der Frühe op. 133
- Fantasie op. 17
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